Mein ganz subjektives Lexikon der Kunst.
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Impressionismus
(von lateinisch impressio »Eindruck« über das französische impressionnisme) ist eine Stilrichtung in der Kunstgeschichte, die durch die stimmungsvolle Darstellung von flüchtigen Momentaufnahmen einer Szenerie gekennzeichnet ist. Sie entstand aus einer Bewegung innerhalb der Malerei in Frankreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Begriff Impressionismus wurde auch auf bestimmte Stilrichtungen in der Musik, in der Literatur, im Film und in der Fotografie übertragen.
Claude Monet 1840 - 1926 | Impression | aufgehende Sonne | 1872 Museum Marmottan Monet | Paris | Monet gilt als der »Vater der Impressionisten«
BEGRIFF Das Wort Impressionismus, abgeleitet von lateinisch impressio »Eindruck« bzw. französisch impressionnisme, etablierte sich als kunstwissenschaftlicher Begriff 1874. Schon Anfang der 1860er Jahre beschrieb Teophile Gautier Daubignys Malweise, die er als zu flüchtig empfand, als eine »Impression«. Schließlich wurde der Begriff von einigen Rezensenten aufgegriffen, um die Werke der jungen Künstler in der Ausstellung am Boulevard des Capucines 35, die am 15. April 1874 eröffnete, zu beschreiben. Der progressiv-radikale Journalist und Kunstkritiker Jules-Antoine Castagnary, der schon die Rolle seines Freundes Gustave Courbet in der Pariser Kommune verteidigt hatte, erörterte in seinem Aufsatz unter anderem die Frage, wie die von ihm Künstlergruppe zu nennen sei. Mit Verweis auf Monets Gemälde Impression - soleil levant (Impressions - Sonnenaufgang) kommentierte er: »Wollte man sie mit einem erläuternden Wort charakterisieren, müsste man den neuen Begriff Impressionisten schaffen. Sie sind Impressionisten in dem Sinn, dass sie nicht eine Landschaft wiedergeben, sondern den von ihr hervorgerufenen Eindruck.«.
Eduoard Manet 1832 - 1883 | Music in the Tuileries |1862
Claude Monet 1840 - 1926 | Camille im grünen Kleid | 1866 Kunsthalle Bremen | Monet gilt als der »Vater der Impressionisten«
Paul Cezanne 1839 - 1906 | Montagne Sainte-Victoire von der Umgebung bei Gardanne aus gesehen | 1886–90
National Gallery of Art | Washington
In der kunsthistorischen Literatur wird oftmals der Kunstkritiker Louis Leroy als Schöpfer des Begriffs Impressionismus genannt. Dieser veröffentlichte am 25. April 1874 einen Artikel in der Satirezeitschrift Le Charivari und leitete aus Monets Gemälde die abschätzig gemeinte Bezeichnung ab. Wie Ian Dunlop jedoch anmerkt, ist der Begriff des Impressionismus bereits in den 1860er und 1870er Jahren gebräuchlich und vor Monet schon im Zusammenhang mit anderen Landschaftsmalern genutzt worden. In der Folge verwendeten zahlreiche Künstler diese Bezeichnung, die bei den Vorbereitungen zur dritten Impressionisten-Ausstellung im Jahr 1877 dann auch offiziell Verwendung fand.
Leo Lesser Ury 1861 - 1931 | Nachtbeleuchtung in Berlin
1889 | Pastell auf Pappe | 51,5 × 37 cm | 1889
Max Liebermann 1847 - 1935 Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus 1881 - 1882 | ehemals Nationalgalerie heute Städelsches Kunstinstitut | Frankfurt am Main
Lovis Corinth 1858 - 1925 | Salome II |1900 | Museum der bildenden Künste | Leipzig
Sozialhistorischer Hintergrund
Vor allem der deutsche Impressionismus wurde von einigen Sozial- und Kunsthistorikern als Dekadenzphänomen interpretiert, so zuerst von Karl Lamprech und Eckart von Sydow. Lamprecht zufolge lässt er sich als ästhetische Reaktion auf den Naturalismus verstehen, gegen dessen wahrheitssuchenden Aktivismus und allzu plakative Aussagen sich eine Abneigung des Genuss und Entspannung suchenden Bürgertums entwickelte, das nicht mehr den Elan der Gründerzeitt aufbrachte, sondern sich im Geschäft von seinen Prokuristen vertreten ließ und stattdessen gemütliches Behagen und Zerstreuung suchte. Damit einher ging die Wiederentdeckung der differenzierten Genusskulturen des Hellenismus und des Rokoko sowie der burgundisch-flämischen Kultur, die die Sehnsucht nach schönerem Leben verkörperte.
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