KLASSIZISMUS
bezeichnet als kunstgeschichtliche Epoche den Zeitraum etwa zwischen 1770 und 1840. Der Klassizismus löste den Barock bzw. das Rokoko ab. Zum Klassizismus gehören die Stile Louis-seize (1760–1790), Empire (1799–1815) und Biedermeier (1815–1848). Die Epoche wurde in der Malerei, Literatur und (teilweise) Musik außerdem von der Romantik begleitet und in der Architektur vom Historismus abgelöst. Für die Musik der Epoche (bis in die 1820er Jahre) ist etwas abweichend der Begriff Klassik bzw. Wiener Klassik üblich. Jacques-Louis David | Der Schwur der Horatier |1784 Jacques-Louis David | Mars wird von Venus entwaffnet |1824 Im Verhältnis zum Barock kann der Klassizismus als künstlerisches Gegenprogramm aufgefasst werden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gelangte er nach einer ersten Phase der Koexistenz durch die anhaltenden Diskussionen über die ästhetischen Leitbilder des Barock zur Vorherrschaft. Der Klassizismus in der Architektur basiert auf dem Formenkanon des griechischen Tempelbaus, lehnt sich teilweise aber auch an die italienische Frührenaissance an. Jean-Auguste-Dominique Ingres | Jupiter und Thetis | Musée Granet |1811 Jacques-Louis David | Napoleon Bonaparte beim Überqueren der Alpen | Schloss Versailles |1802 Johann Heinrich Wilhelm Tischbein | Goethe in der Campagna | 1786 / 1787 UNTERSCHIEDLICHE TECHNIKEN UND REGIONEN Der Begriff findet auch im Sinn eines künstlerischen Rückgriffs auf antike griechische oder römische Vorbilder seine Verwendung. So trat er bereits seit dem 17. Jahrhundert in den europäischen Künsten in verschiedenen Strömungen, Themenstellungen und unterschiedlichen regionalen Ausprägungen in Architektur, Malerei und Plastik in Erscheinung (siehe Classicisme). Angelika Kaufmann | Johann Joachim Winckelmann Deutscher Archäologe | Bibliothekar, Antiquar und Kunstschriftsteller der Aufklärung. |
---|