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    Mein ganz subjektives Lexikon der Kunst.

    Wird fortgesetzt.

    Muralismo



    Der Begriff Muralismo ist eine Bewegung und Kunstform, die in den 1920er Jahren nach der Mexikanischen Revolution entstand. Die spanische Bezeichnung Murales bezeichnet Wandmalerei im öffentlichen Raum. Die Werke spiegeln nationale, sozialkritische und historische Inhalte wider. Hauptwerkzeug ist der Pinsel, es werden aber auch andere Techniken wie zum Beispiel Sprühpistolen genutzt. Die meisten Murales sind jedoch in Fresko-Technik gemalt.



    Panel of Piña Mora mural in Palacio del Gobierno y
    showing Pancho Villa.  pfeil

    GESCHICHTE
    Als Impulsgeber der Kunstrichtung wird José Vasconcelos in seiner damaligen Funktion als Secretario de Educación Pública genannt. Die Regierung vergab Aufträge an eine Gruppe von Künstlern mit dem Ziel, durch große, oft monumentale Wandbilder an prestigeträchtigen öffentlichen Gebäuden der größtenteils analphabetischen Bevölkerung die Geschichte des Landes näherzubringen, insbesondere die indigenen Anteile der mexikanischen Kultur und den Fortschritt des Landes. Die ersten Murales entstanden an der Escuela Nacional Preparatoria in Mexiko-Stadt. Die Künstler waren dabei in der Darstellung ihrer Inhalte nahezu frei. Viele Bilder heroisieren das Arbeiter- und Bauernvolk und dessen populäre Führer, stellen Szenen der Revolution patriotisch dar, verurteilen Großgrundbesitz und stellen das prähispanische Leben der indigenen Urbevölkerung des Landes idealisiert dar.



    Mural en en Ayuntmiento de Santa Ana | Sonora | Mexico.  pfeil

    Die wichtigsten Vertreter waren die sogenannten Los Tres Grandes (‚Die großen Drei‘), José Clemente Orozco, Diego Rivera und David Alfaro Siqueiros. Die meisten mexikanischen Murales-Maler waren männlichen Geschlechts. Als erste Vertreterin dieser körperlich anstrengenden Kunstform malte Aurora Reyes Flores 1936 ihre Darstellung des Atentado a los Maestros Rurales. Viele der heute bekannten Künstler aus Mexiko waren linkspolitisch aktiv, einige von ihnen durchreisten auch europäische Länder, tauschten sich mit dortigen Künstlern aus und ließen sich durch die europäische Kunst in ihrem weiteren Schaffen beeinflussen.



    Guillermo Ceniceros 7.5.1963 | Ceniceros Mural at the Palacio Legislativo | Mexico City   pfeil

    Die in Mexiko verbreiteten Werbegraffiti Bardas de Baile lassen sich als populäre kommerzielle Spielart des Muralismo verstehen.



    Mural de Ariosto Otero
      pfeil

    MIURALISMO AUSSERHALB MEXICOS
    Heute finden sich in Mexiko an nahezu allen öffentlichen Gebäuden Murales. Unter dem Namen Muralismo verbreitete sich diese Kunstform im Laufe des 20. Jahrhunderts in vielen Ländern Lateinamerikas und später nach den USA auch in Europa. 1968 wurde an der „Großen Freiheit“ in Hamburg das erste große Wallpainting in Deutschland von den Künstlern Werner Nöfer und Dieter Glasmacher realisiert. In der Tradition des mexikanischen Muralismo hat die französische Künstlergruppe CitéCréation seit ihrer Gründung 1978 weltweit über 500 Fassadenkunstwerke geschaffen (Stand 2011).

    MURALISMO IN ITALIEN
    In Italien gibt es eine große Sammlung von Wandmalereien in Orgosolo, u. a. von Francesco Del Casino und in der „Museumsstadt“ San Sperate. Im Jahr 1968 hat Pinuccio Sciola, geprägt durch mexikanische Künstler wie David Alfaro Siqueiros, mit der Verwirklichung der ersten Murales in San Sperate begonnen. Der Künstler ist auch bekannt als Bildhauer von Klangsteinen.

    In Basilicata gibt es in Satriano Wandmalereien des Künstlers Giovanni De Gregoro aus dem 18. Jahrhundert.

    Im „Park der Göttlichen Komödie“ (Valle delle Pietre Dipinte) in Campobello di Licata in der Provinz Agrigent ist ein großer literarischer Park. Auf den insgesamt 110 Monolithen aus Travertin hat der Künstler Silvio Benedetto Szenen der Göttlichen Komödie Dantes gemalt.

    GESCHICHTE



    Diego Rivera | Szenen der Revolution | Nationalpalast | Mexico Stadt  pfeil



    Diego Rivera | Nationalpalast | Wandmalerei | Feste und Zeremonien (Totonaca-Kultur)
    spanischer Originaltitel: Fiestas y ceremonias - Cultura totonaca -
    Dargestellt ist das prachtvolle Fest der Göttin Chicomecoatl in Papantla.
    Im Hintergrund mittig die Nischenpyramide von El Tajín.  pfeil



    In Amerika wurden bei den Maya in Tikal ebenfalls Graffiti gefunden. Diese sollen bis ca. 100 v. Chr. zurückreichen.



    Calakmul Fresken | 2001 entdeckte Wandmalereien
    möglicherweidse Vorläufer der Murales | Foto: © Elelicht  pfeil




    Banksy | 2018 | Schablonen-Graffito | Season’s Greetings | Port Talbot | Wales   pfeil




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